Seyran Ateş

deutsche Juristin und Autorin; spezialisiert auf Familienrecht und Strafrecht; Frauenrechtlerin mit Fokus auf Migrantinnen; Imamin in der 2017 von ihr gegründeten liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin; Publikationen u. a.: "Der Multikulti-Irrtum" und "Der Islam braucht eine sexuelle Revolution"

* 20. April 1963 Istanbul

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 12/2023

vom 21. März 2023 (mf)

Herkunft

Seyran Ateş wurde am 20. April 1963 in Istanbul als Tochter einer Türkin und eines Kurden, einst Bauern, geboren. 1969 folgte sie ihren Eltern, die bereits Jahre vorher als Gastarbeiter nach Berlin-Wedding gezogen waren. Sie wuchs in einem islamisch-orthodoxen Elternhaus mit drei Brüdern und einer Schwester auf.

Ausbildung

Schon in der Grundschule zeigte A., die von Anfang an keine Sprachprobleme hatte, sehr gute Leistungen. In der Mittelstufe erfuhr sie als Schulsprecherin soziale Anerkennung. Bereits mit 15 wollte sie Anwältin werden, da sie für Familie und Nachbarschaft durch Übersetzungen von Behördenschreiben und Korrespondenzen früh mit dem deutschen Recht konfrontiert wurde. Mit 17 Jahren lief A. von zu Hause fort, um sich der repressiven Erziehung zu entziehen - wobei ihr keine Zwangsehe drohte, wie sie betont. Sie lebte fortan in Wohngemeinschaften. Ihr Jura-Studium absolvierte A. an der Freien Universtität (FU) Berlin, nebenher arbeitete sie ...